Schimmelbelastungen sind ein häufiges Umweltproblem in Innenräumen. Der Pilz benötigt zum Wachsen Feuchtigkeit und einen geeigneten Nährboden. Dabei genügt oft schon etwas Staub in den Räumecken. Die Ursachen für das mikrobielle Wachstum sind unter anderem Baumängel, unsachgemäß sanierte Wasserschäden, ein ungenügender Wärmedämmstandard in Altbauwohnungen oder falsches Nutzerverhalten.
Schimmelpilze bilden in Wohnräumen eine zunehmende Allergenquelle. Nach Studien der New Yorker Mount Sinai School of Medicine reicht das Spektrum allergischer Reaktionen von Hautreizungen, grippeähnlichen Beschwerden über schwere Erschöpfungszustände bis hin zu Schwindel sowie Gedächtnis-
und Sprachstörungen. Einen weiteren Hauptkomplex bilden Atemwegserkrankungen, verbunden
mit Reizhusten und Engegefühl in der Brust bis hin zum allergischen Asthma. Erkrankungen der oberen und unteren Atemwege, Rhinitis, Sinusitis, Laryngitis, Bronchitis,
Alveolitis; Reizerscheinungen in den Augen und auf der Haut; erhöhte Infektanfälligkeit,
chronischer Erschöpfungszustand (chronic fatigue syndrome) und Allergien.
Es gibt Hinweise darauf, dass es bei einigen immungeschwächten Menschen, zu ernsten u. U. auch tödlichen Erkrankungen kommen kann.
Bestimmte Innenraumpilze, wie Stachybotrys, Aspergillus, Penicillium, Cladosporium, Trichoderma, Fusarium und Alternaria produzieren Mykotoxine. Diese sind hauptsächlich in den
Sporen enthalten und können zu einer Kontaminierung der Raumluft beitragen.
Der Nachweis von Sporen aus der Raumluft sollte sowohl kultivierend auf unterschiedliche Nährböden als auch über
direkt mikroskopische Verfahren nach einer Partikelsammlung erfolgen, um kultivierbare und
nicht kultivierbare Sporen erfassen zu können. Der Baubiologe wird beiden Verfahren anwenden.
Zusätzliche Aussagen ergeben sich durch die Bestimmung der
Keimzahl im Hausstaub. Der Nachweis von flüchtigen mikrobiellen Verbindungen (MVOC) über chemische Analytik
oder speziell trainierte Schimmelhunde gibt Hinweise auf versteckten
Schimmelpilzbefall. MVOC sind die Stoffwechselprodukte von
Bakterien und Pilzen mit oft charakteristischem Geruch (erdig, pilzartig, wie feuchter
Keller, manchmal etwas süßlich). Sie treten in der Regel in sehr geringen
Konzentrationen in belasteten Innenräumen auf. Der Nachweis von Mykotoxinen im Hausstaub ist bisher auf wenige
Einzelsubstanzen beschränkt und damit noch nicht umfassend einsetzbar.
Oftmals entwickelt sich Schimmel im Verborgenen. Die Luft in Innenräumen ist meist wärmer und nimmt deshalb mehr Wasser als die kalte Außenluft auf. Wird diese Luft nicht ausreichend und in geeigneter Weise abgeführt, so kann sie an verschiedenen Stellen im Haus kondensieren. Hiervon sind vor allem Fensterstürze, Raumecken, Schlafzimmerwände und Schrankrückseiten betroffen. Diese feuchten Stellen können ein idealer Nährboden für Schimmelpilze und Bakterien sein. Aber auch Möbelstücke oder ganz einfach die Tapete an der Wand. Weitere Vorkommen sind unter anderem Problemstellen im Mauerwerk oder in Decken, wenn bauliche Wasserschäden (z.B. defekte Dichtung an einer Dusche) nicht sofort und intensiv getrocknet werden.
Mit Feuchtigkeitsmessgeräten werden die feuchten Stellen in der
Wohnung gesucht. Gegebenenfalls liegt die Feuchtigkeit hinter Wandverkleidungen oder unter dem
Estrich. Falls eine Raumluftmessung Hinweise auf Innenraumpilze gibt, sind Bauteilöffnungen zu erwägen oder der Einsatz eines Schimmelspürhundes ins Auge zu fassen.
Wenn ein Bauschaden ausgeschlossen werden kann, ist das Nutzerverhalten
der Bewohner zu hinterfragen. Eine Langzeitaufzeichnung der Klimadaten über mehrere Tage gibt
weitere Aufschlüsse über die relative Luftfeuchtigkeit, Wandoberflächentemperatur und Raumtemperatur.
Mit einem derartigen Untersuchungsbericht lassen sich Streitigkeiten zwischen Vermieter und Mieter auf eine sachliche Ebene zurückführen.
Die Art der Probenahme hängt vom Ziel der Innenraumuntersuchung ab. Mit diesem Thema beschäftigt sich ein eigener Artikel SCHIMMELPROBENAHME
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JOACHIM WEISE, Baubiologe (IBN)
1) Schimmelpilzleitfaden des Umweltbundesamt
2) VDB-Richtlinien Band 2 Chemische Analysen