Kinder und Jugendliche möchten in ihren Zimmern einen eigenen Internetanschluss haben. Im Idealfall ist dafür eine Verkabelung vorgesehen. Die Einführung von Smartphones bringt den Wunsch nach einer drahtlosen Internetverbindung mit sich. Deshalb halten WLAN-Router Einzug in die Wohnungen. Als Mindestforderung zur Vermeidung von Hochfrequenzbelastung gilt: nachts den WLAN-Router abschalten und tagsüber nur bei Bedarf anschalten. Besser ist es jedoch, riskante Funkwellen ganz zu vermieden: auch das Smartphone lässt sich per Ethernetkabel an den Router anschließen.
In schlecht gedämmten Altbauwohnungen kann sich ab Herbst Wasserdampfkondensat an den kalten Außenwänden niederschlagen. Besonders kritisch sind die Wandecken. Eltern sollten darauf achten, dass keine Wandschränke an die Außenwand gestellt werden. Im Winter ist ausreichend zu heizen und zu lüften. Bewohner von Mietwohnungen sollten darauf achten, dass bei energetischen Sanierungen nicht nur die Fenster ausgetauscht werden. Unterbleibt gleichzeitig das Dämmen der Außenwände, dann sind Wärmebrücken und als Folge davon Schimmelbildung (Foto: aspergillus fumigatus) vorprogrammiert.
Elektrische Geräte oder stromführende Leitungen in der Nähe des Kinderbettes sollten vermieden werden. Am häufigsten anzutreffen sind nicht-geerdete Nachtischlampen, Radiowecker oder CD-Player, die am Stromkreis verbleiben. Die sicherste Variante ist das Entfernen der Geräte. Wenigstens sollte ein großer Abstand zum Schlafplatz bestehen, d.h. mindestens ein Meter. Elektrische Wechselfelder, die von einer mangelhaften Elektroinstallation ausgehen, können durch den Einbau von Netzabkopplern in den Zählerkasten vermieden werden. Vor dem Einbau sollte eine Messung in den betroffenen Räumen erfolgen (Messgerät siehe Foto oben links).
Lautsprecherboxen enthalten Permanentmagnete, die ein beträchtliches statisches Magnetfeld abstrahlen. Ein Mindestabstand von einem Meter ist auch hier einzuhalten. Magnetfelder können auch in einem Bettrahmen aus Metall lauern oder in einer Federkernmatratze. Allerdings ist nicht jede Federkernmatratze automatisch magnetisiert. Mit einem Kompass lässt sich das magnetische Gleichfeld überschlägig bestimmen. Die professionelle Messung erfolgt mit dem elektronischen Magnetometer. Noch ein Tipp: das Kinderbett sollte mindestens einen Meter vom Heizkörper entfernt stehen.
Bei der Möblierung von Kinderzimmern ist auf eine gute Qualität zu achten. In vielen Möbeln steckt noch Formaldehyd. Von Herstellerseite wird zwar eine E1-Klassifizierung für Formaldehyd bestätigt. Dieser im Labor ermittelte Wert kann in der Praxis dennoch zu Raumluftbelastungen führen. Alle Ecken und Kanten der Möbel sollten gut abgedichtet sein, damit das Gas nicht in die Raumluft entweichen kann. Deshalb sollten auch die Schranktüren nachts verschlossen werden.
Es ist paradox: Wollteppiche müssen als Voraussetzung zur Erlangung eines Gütesiegels gegen Mottenfraß behandelt werden. Die Faser wird dadurch unverdaulich für Motten und Käfer. Diese Sicherheit wird mit einer Belastung der Raumluft erkauft. Als Chemikalien werden meistens Pyrethroide verwendet. Diese stehen im Verdacht, eine Reihe von Symptomen auszulösen: Kribbeln, Juckreiz, Brennen, Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Müdigkeit oder Nervenschäden. Fragen Sie vor dem Kauf nach, welche Chemikalien verwendet wurden oder verzichten Sie gegebenenfalls auf Wollteppiche.
Durch eine umfangreiche Studie hatte der BUND 2010 festgestellt, dass viele Gegenstände im Kinderzimmer hormonell wirkenden Substanzen enthalten können. Phtahalate stecken als Weichmacher mit großem Volumenanteil z.B. in Planschbecken, Matschhosen, Gummistiefeln oder Plastikfiguren. Sie sollen das an sich spröde PVC elastisch halten. Bisphenol-A (BPA) ist ein Ausgangsstoff für Polycarbonat. Es wurde in Plastikflaschen und Schnullern gefunden. Die Schadstoffe können durch direkten Kontakt oder über Sekundärbelastung durch den Hausstaub aufgenommen werden. Die regelmäßige Reinigung des Kinderzimmers darf nicht vernachlässigt werden.
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Tipps für ein gesundes Kinderzimmer
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JOACHIM WEISE, Baubiologe (IBN)