Im Gegensatz zum natürlichen elektromagnetischen Spektrum durch Sonnenlicht und das Erdmagnetfeld sprechen wir bei Elektrosmog von technischen Feldern, die vor 150 Jahren auf der Erde noch nicht bekannt waren. Selbst kritische Wissenschaftler leugnen nicht, dass Elektrosmog in vielfältiger Weise Einfluss auf das elektromagnetische Spektrum in unseren Zellen nimmt.
Es lohnt sich daher, dass umfassende Gebiet der künstlich erzeugten elektrischen und magnetischen Felder näher zu beleuchten. Die Rubrik Grundlagenwissen Elektrosmog ordnet die Begriffe nach dem Standard der baubiologischen Messtechnik (SBM) und zeigt Ursachen, Maßeinheiten und die wichtigsten Messgeräte auf.
Magnetische Wechselfelder entstehen als Folge von fließendem elektrischen Strom in Installationen, Leitungen, Geräten, Transformatoren, Maschinen, Spulen, Drosseln, Lampen und Leuchten, etc, immer dann, wenn der Verbraucher eingeschaltet ist. In der Nähe von elektrifizierten Bahnstrecken kann der sogenannte Bahnstrom mit der Frequenz 16,3 Hz eine bedeutsame Störquelle sein. Wenn sich unser Körper in einem magnetischen Wechselfeld aufhält, wird er ungehindert durchströmt, wir stehen "unter Strom".
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Unter Hochfrequenzbelastung sind die Immissionen durch Funkwellen aller Art zu verstehen. Dazu zählen analoge und digitale Radio- und Fernsehsender, Radaranlagen und Mobilfunksendeanlagen. Ab Mitte der 1990iger Jahre wurde der Mobilfunk in Deutschland mit der GSM-Funktechnik großflächig eingeführt. Anfang 2002 kam UMTS und ab 2013 die LTE-Sendetechnik hinzu. Der Behördenfunk sendet seit 2016 ebenfalls digital gepulst. Ab 2022 ist die Funktechnik 5G großflächig in Betrieb gegangen. Zu beachten ist, dass die Funkbelastung im eigenen Haus durch Schnurlostelefone, WLAN-Router und Babyphone oft höher ist, als die Einstrahlung durch Sendemasten von außerhalb. Der Mensch hat kein Sinnesorgan für elektromagnetische Wellen. Deshalb braucht man für die Beurteilung eine technische Ausrüstung.
So wird Mobilfunkstrahlung korrekt gemessen
Niederfrequente elektrische Wechselfelder entstehen im Haus durch die Elektroinstallation oder durch die Feldeinwirkung von außen durch Stromleitungen oder Trafostationen. Jeder Betrieb eines elektrischen Gerätes verursacht ein elektrisches Wechselfeld. Es genügt aber bereits die Kabelspannung im Netz, um für elektrische Felder zu sorgen. Es hat sich bewährt, die Spannung im Raum "potenzialfrei" zu messen.
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Je nach Bezugspunkt auf dem Globus variiert das natürliche Erdmagnetfeld beträchtlich. In Deutschland liegt es zwischen 40 und 50 Mikrotesla (µT). Vor einer Schlafplatzmessung wird der Baubiologe zuerst das Magnetfeld im Freien ermitteln. Ausgehend von diesem Ergebnis kann die Abweichung errechnet und bewertet werden. Ursachen für unnatürliche Magnetfelder am Schlafplatz unter Umständen Federkernmatratzen, metallisierte Bettrahmen oder Lattenroste. Ist dies bekannt, lässt sich relativ schnell Abhilfe schaffen. Ein wesentlich größeres Problem sind Magnetfelder aus dem Baustahl von Stahlbetondecken. Die Maßnahme erster Wahl ist eine Schlafplatzverschiebung oder ein Höherstellen des Bettes.
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